Jetzt ist es fix: Bund und Wirtschaft fördern Elektromobilität für Private im Jahr 2017 und 2018. Ziel ist, dass sich E-Autos als dritte große Säule – neben Diesel- und Benzinfahrzeugen – etablieren. 72 Millionen Euro werden dafür zur Verfügung gestellt: Im Fokus stehen eine Ankaufsprämie, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur und ein Anreizsystem.

„Das Zeitalter der Elektroautos ist angebrochen“, teilte der Verkehrsminister Jörg Leichtfried bei der heutigen Pressekonferenz im technischen Museum in Wien mit und fügte hinzu: „ E-Autos sind mittlerweile leistbar, zuverlässig und alltagstauglich“.

Anschub der neuen Technologie

Um bei der Alltagstauglichkeit von Elektroautos weiter mitzuhelfen, schnürten der Bund (Verkehrsministerium und Umweltministerium) sowie die Wirtschaft (Automobilimporteure) zu jeweils gleichen Anteilen von 24 Millionen Euro ein Förderpaket. Damit sollen zusätzlich bis zu 16.000 E-Autos auf Österreichs Straßen gebracht werden.

Bild Anteil am Förderpaket E-Autos
Anteil von Bund und Wirtschaft am Förderpaket für E-Autos

Die Fördermaßnahmen richten sich nun an private Haushalte und weiterhin auch an Wirtschaftsbetriebe. Das Förderpaket beruht auf drei große Bereiche:

  1. Ankaufsprämie
  2. Ladeinfrastruktur
  3. Anreizsystem

Förderung E-Autos ab 01.03.2017

Die Ankaufsprämie umfasst Elektroautos und Brennstoffzellenautos sowie Hybridfahrzeuge, die eine vollelektrische Reichweite von mindestens 40 km aufweisen. Mit bis zu 4.000 Euro Zuschuss können Private bei einer Neuanschaffung rechnen. Die Förderung ist an die Nutzung von erneuerbare Energieträger zum Aufladen gebunden und kann ab dem 01.03.2017 beantragt werden. Betriebe werden wie schon seit 01.01.2016 weiterhin mit 3.000 Euro beim Kauf eines elektrifizierten Neuwagens gefördert.

Heimstationen und Schnellladestationen

„Maßgeblich für die Erhöhung des E-Auto-Anteils ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur“, meinte Verkehrsminister Jörg Leichtfried. Daher werden zusätzlich zur Ankaufsprämie für die Privatkäufer Heimstationen mit bis zu 200 Euro gefördert. Darüber hinaus wird die Installation von sogenannten Schnellladestationen auf Autobahnen und Schnellstraßen unterstützt. Die ASFINAG errichtet bei insgesamt 80 Rastplätzen solche Schnellladestationen. Auch die ÖBB installiert österreichweit bei 50 Park-&-Ride-Anlagen leistungsstarke Ladestationen.

Grünes Nummernschild als Basis für ein Anreizsystem

E-Autos könnten demnach von Parkgebühren befreit oder für Parkplätze reserviert werden. Laut Verkehrsminister soll die Kreativität bei den Städten und Gemeinden liegen, die auch für E-Autos begeistert werden sollen. Zur Umsetzung von Anreizsystemen für E-Autos werden Kennzeichen mit grüner Schrift ausgegeben.

Kennzeichen mit grüner Schrift
Schematische Darstellung eines Kennzeichen mit grüner Schrift

VCÖ sieht Licht und Schatten
In einer Stellungnahme sieht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) eine zu hohe CO2-Grenze (Hybrid-Fahrzeuge) bei der Förderung. Positiv hingegen wird gesehen, dass es sich um mehr als eine reine E-Autoförderung handelt.

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