E-Mobilität in Wien spielt bislang im Privatbereich eine untergeordnete Rolle. Dies soll sich nun nach den geplanten Vorhaben des Verkehrsministers Jörg Leichtfried ändern. Demnach könnte im Herbst 2016 ein ausgearbeitetes Gesetzespaket zur Steigerung der Elektromobilität in ganz Österreich vom Parlament verabschiedet werden.

Angedacht wird in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium eine Kaufprämie für Elektrofahrzeuge, die sich an dem bereits in Kraft getretenen deutschen Umweltbonus anlehnen soll. Demnach kann ein Elektroauto einmalig mit rund 4.000 bis 5.000 Euro beim Kauf gefördert werden.

Lade-Infrastruktur, Gratisparken und Umweltzonen

Die Kaufprämie soll begleitet werden mit dem Ausbau einer funktionierenden und flächendeckenden Lade-Infrastruktur. Darüber hinaus soll es auch weitere Anreize geben, etwa eine Fahrerlaubnis in künftigen Umweltzonen oder Gratisparken in Kurzparkzonen von Städten. Damit soll ein sogenannter Popcorn-Effekt erzielt werden, durch den die Umstellung auf E-Mobilität in Wien und Österreich sprunghaft ansteigt. Angepeiltes Ziel sind laut Aussage des ehemaligen Umweltminister Nikolaus Berlakovich im Jahr 2012 insgesamt 250.000 Elektroautos bis zum Jahr 2020 auf Österreichs Straßen.

E-Mobilität: Bundesländer bisher im Alleingang

Einzelne Landesregierungen hatten in der Vergangenheit bereits Kaufprämien zur Förderung der E-Mobilität umgesetzt. So bietet zum Beispiel Salzburg sowohl für Private wie auch für Betriebe finanzielle Anreize zum Umstieg auf E-Fahrzeuge an, die über die Komunalcredit Public Consulting abgewickelt werden. Wenn der benötigte Ladesstrom von erneuerbaren Energieträgern bezogen wird, steuert das Land Salzburg bis zu 6.000 Euro für einen Privatkäufer bei.

E-Mobilität für Betriebe wird bereits gefördert

E-Autos in Wien und in Österreich waren bereits vor dem Jahr 2016 von der NoVa und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit. Mit der Steuerreform 2016 setzte die österreichische Bundesregierung ein weiteres Zeichen in Richtung E-Mobilität. Ab dem 01.01.2016 entfällt beim Kauf von Elektroautos für Betriebe der PKW-Sachbezug und E-Autos sind überdies vorsteuerabzugsfähig. Gedeckelt wird beim einem Kaufpreis von 40.000 Euro. Zusätzlich gibt es eine Förderprämie von bis zu 3.000 Euro, wobei die Auszahlungshöhe mit 30% der Anschaffungskosten begrenzt wird.

Norwegen gilt als Vorreiterland der Elektro-Mobilität

E-Autos machen hier mittlerweile rund drei Prozent aller Fahrzeuge aus – mehr als 100.000 sind auf den norwegischen Straßen unterwegs. Erreicht wurde das durch üppige Steuervorteile und Privilegien im Straßenverkehr – etwa die Benützung der Busspur oder kostenloses Parken. In Österreich sind hingegen mit Stand September 2016 lediglich 0,2 Prozent des Gesamtbestands E-Autos, in Summe weniger als 10.000.

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