Ende November 2016 wurde es beschlossen. Wien bekommt ab Mitte 2017 öffentliche Ladestationen mit rund 500 Ladepunkten. In einer weiteren Ausbaustufe sind insgesamt 1.000 Ladepunkte geplant. Beginnen soll der Ausbau in den Bezirken 2. und 16.

Ladesäulen in Wien: Barrierefreie Nutzung

Die Verkehrslandesrätin Maria Vassilakou beauftragt das Magistratsamt MA 33 – Wien leuchtet mit der Aufgabe zur Umsetzung eines Basisladenetzes für Elektroautos. Zusammen mit dem städtischen Energieversorger Wien Energie und der TU Wien erstellen sie ein Konzept. Festgelegt werden die Standorte und einheitliche Ausführungskriterien. Alle Ladestationen in Wien müssen von jedem E-Auto-Besitzer ohne Einschränkungen genutzt werden können.

Beispiel öffentliche Ladestationen
Beispiel einer öffentlichen Ladesäule

Keine Parkgebühren bei öffentlichen Ladestationen in Wien

Auch Anreize sind angedacht. So dient eine übersichtliche Online-Plattform dem Auffinden von freien Stromtankstellen. Auch eine Befreiung der Parkgebühr während des Ladens wird umgesetzt. Weiters dient eine einheitliche Abrechnungsfunktion zur leichteren Nutzung aller Ladesäulen in Wien. Es wird kein spezieller Vertrag mit einem Anbieter nötig sein. Überdies wird die Abrechnung abhängig von der betankten Strommenge erfolgen. Ein Zeitmodell ist nicht angedacht.

Status quo in Wien

Aktuell sind laut www.e-tankstellen-finder.com Ende Dezember 2016 rund 220 Stromtankstellen in Wien installiert. Diese werden von unterschiedlichen Betreibern in privaten sowie halböffentlichen Räumen betrieben. Die aktuellen Bezahlsysteme sind nicht einheitlich. Dies führt zu einer Barriere für die E-Autofahrer bei der Nutzung der Ladestationen. Auch fehlt es an einer vollständigen Online-Applikation mit Statusmeldungen der Ladesäulen.

Ladesäule be-emobil
Ladesäule be-emobil in Berlin

„Berliner Modell“ auch für Wien eine Option?

Berlin geht einen anderen Weg als Wien. So hat die Stadtregierung in Berlin bereits 2013 eine europaweite Ausschreibung zur Errichtung der öffentlichen Ladeinfrastruktur durchgeführt. Aus insgesamt 28 Bewerbern wurde in einem zweieinhalbjährigen Bieterverfahren das niederländische Unternehmen Allego GmbH ausgewählt. Das Unternehmen errichtet und betreibt die Ladesäulen wie vertraglich festgesetzt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat ein Ladeinfrastrukturbüro als Schnittstelle zu den zuständigen Bezirksbehörden eingerichtet.

Eckpunkte des Konzepts

Am „Wiener Modell“ wird zurzeit gearbeitet. Dabei sind noch einige Details zu klären Die ersten und dringendsten Fragen lauten wie folgt:.

  • Wer ist der Eigentümer der öffentlichen Ladestationen?
  • Wer ist der Betreiber?
  • Wie offen ist der Markt für weitere Betreiber?
  • Mit welchem System wird abgerechnet?
  • Wie hoch sind die Kosten für die Stadt?
  • Wie sind die Ladesäulen dimensioniert? (normales, beschleunigtes, schnelles Laden)

2 Kommentare auf “Ladestationen für Wien – 500 öffentliche Ladepunkte

  1. Ein großer Hemmschuh wird für die E-Auto Benutzer sein, ihr Auto nach dem Ladevorgang zeitnah umzuparken um die Ladesäule freizugeben.
    Ich denke viele billiger und sinnvoller sind „Langsamladestellen“ mit vielleicht 2,8kw (12A/230V) Ladeleistung. Viele dieser „E-Parkplätze“ sind wenigen teuren Ladestationen vorzuziehen. Damit entfällt das Umparken und die gesamte Parkzeit kann zum Laden verwendet werden. Maximale Parkdauer z.b. 8 Stunden, dass ergibt ca. 24 kwh und sind ca. 150km Reichweite).
    Anstatt einer Schnelladestation 43KW könnten mit der gleichen Anschlußleistung und annähernd gleichen Kosten ca. 15 Parkplätze mit Ladestationen ausgerüstet werden. Von Schnelladern (außer in Ausnahmefällen) will ich gar nicht erst sprechen,

    1. Hallo Günther,

      wenn wir aktuell jedem angemeldeten Auto in Wien einen solchen Ladepunkt zur Verfügung stellen wollen, müssten wir rund 680.000 Ladepunkte realisieren. Von den täglich einpendelnden rund 350.000 Autos nicht zu sprechen. Es wird meiner Meinung nach im öffentlichen Bereich ein Großteil an Schnellladestationen fürs rasche Aufladen geben. Ich denke es wird schwer zu realisieren sein, dass man jedem Autofahrer eine Ladesäule zur Verfügung stellt. Wir müssen uns Carsharing-Optionen überlegen. Wie sehen Sie den Ansatz?

      Liebe Grüße
      JH

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